Dummerstorf (Franz Wego). Thürengeti zum dritten Mal Gastgeber der kombinierten Vielseitigkeitsprüfung
Crawinkel (fn-press). Nur eine Woche nach den Ponyreitern, die ihre „Goldene Schärpe“ in Münster ausgetragen haben, sind die Nachwuchsreiter mit Großpferden im thüringischen Crawinkel bei ihrer „Goldenen Schärpe“ an den Start gegangen. Die jungen Vielseitigkeitsreiter und ihre Angehörigen durften dabei die einmalige Kulisse der „Thüringeti“ erleben. Denn Gastgeber Heinz Bley und seine Familie haben dort im Rahmen eines Naturschutzprojektes des Landes Thüringen auf rund 3.000 Hektar ein einzigartiges Naturparadies geschaffen, in dem rund 600 Pferde und 300 Rinder ganzjährig unter freiem Himmel leben. Nach 2012 und 2018 war es bereits die dritte Auflage der „Golden Schärpe“ in der „Thürengeti“. Heinz Bley und sein Helferteam waren relativ kurzfristig eingesprungen, da der ursprüngliche Veranstalter aufgrund der Corona-Situation absagen musste.
Doch viel Gelegenheiten die sehenswerte Natur rund um Crawinkel zu bewundern gab es am ersten Tag der „Goldenen Schärpe“ mit den Dressurprüfungen nicht, denn von Sonnenaufgang bis zum Abend gab es einen ununterbrochenen Dauerregen, der alles unter Wasser setzte und auch den 2.000-Meter-Lauf zu einer echten Herausforderung machte. Turnierleitung und Organisationskomitee beschlossen daraufhin vorsichtshalber, die Zeit der am Samstag zu absolvierende Geländestrecke auf 400 Meter pro Minute herunterzusetzen. Doch diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich am Samstag als überflüssig. Bei strahlendem Sonnenschein kamen fast alle der über 100 Starter aus 14 Landesverbänden problemlos ins Ziel. Hohen Besuch gab es am Samstag zum traditionellen Länderabend. Thüringens Innenminister Georg Maier ließ es sich nicht nehmen, den Abend zu eröffnen und die Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet zu begrüßen.
Nach Dressur, Theorieprüfung und Geländeritt rangierte vor dem abschließenden Vormustern und Springen am Sonntag das Team Hannover mit 256,4 Punkten auf Platz eins, dicht gefolgt von den Teams Weser-Ems III mit 253,6 Punkten und Weser-Ems II mit 246 Punkten. Im Springen wurde der Abstand dann noch geringer, aber mit einem Gesamtergebnis von 365,7 Punkten reichte es den Hannoveranern – wie schon in der Woche zuvor in Münster – für den Sieg in der Mannschaftswertung. Mit 365,4 Punkten überholte Weser-Ems II noch das Team Weser-Ems III, das die Prüfung auf dem vierten Platz mit 362,2 Punkten abschloss. Über Bronze konnte sich die Mannschaft Hessen I freuen, die auf 364,8 Punkte kam. Für die siegreichen Hannoveraner gingen Marleen Schreiber (Egestorf) mit Emigrant M, Elisa Schütte (Raddestorf) mit Rieemaars Finnegan, Johanns Rodt (Isernhagen) mit Viscudera M, Caspar Sponagel (Burgwedel) mit Limoncello und Anni Müller (Liebenburg) mit Goldbällchen an den Start.
In der Einzelwertung der „Goldenen Schärpe“, die wie immer von vorneherein in zwei Abteilungen ausgetragen wurde, siegte in der ersten Abteilung Mia Milodanovic (Ennepetal/Team Westfalen III) mit Rocka Bella (120,2 Punkte) vor Mailiese Geist (Henstedt-Ulzburg/Team Schleswig-Holstein II) mit Edelstein S (117,9 Punkte) und Marlen Schreiber (Egestorf/Team Hannover I) mit Emigrant M (116,9 Punkte).
Der Sieg in der zweiten Abteilung ging an Marlene Hayessen (Staufenberg/Team Hessen I), die mit ihrem beeindruckendem Oldenburger Scheck-Wallach Samson 132 Punkte erzielte und dabei auf das beste Ergebnis aller Teilnehmer kam. Silber holte sich Friedrich Rehkamp (Bersenbrück/Team Weser-Ems II) mit Feuertänzer (128,1 Punkte) vor Elisa Schütte (Raddestorf/Team Hannover I) mit dem aus Familienzucht stammenden Rieemaars Finnegan (124,7 Punkte). Für Elisa Schütte gab es zudem noch eine besondere Auszeichnung. Sie erhielt für ihren Umgang mit dem Oldenburger Floriscount-Sohn den Horsemanship-Preis in der zweiten Abteilung verliehen. Den Horsmanship-Preis in der ersten Abteilung erhielt Alea Tennigkeit (Merzen/Team Weser-Ems I) mit Leocordia.
Auch Mecklenburg-Vorpommern war mit sechs jungen Reitern vertreten. Sie brachten akzeptable Leistungen. So glänzte z.B. Emma-Lena Balke (Rederank) mit ihrem Di Nozzo in der Dressur mit einer Wertnote von 8,7. Das fünftbeste Ergebnis unter allen 103 Teilnehmern. Neben Emma-Lena Balke waren aus MV dabei: Fritz Michel Horn, seine Schwester Thea Helen Horn (Groß Schwansee), Vanessa Wendler (Rostock), Hanna Lipka (Neukalen) und Carla Witting (Velgast). Im Gelände gehörte Fritz Michel Horn mit Wertnote 8,3 auf Monte Gino FS zu den Besten 15 Besten im gesamten Lot und ließ sein Vorbild Kai Rüder (Bruder seiner Mutter Anna Horn), deutlich erkennen. In seiner Abteilung nahm Fritz Michel Horn am Ende Rang 13 ein. Alle sechs MV-Teilnehmer haben die Kombinierte Prüfung in Wertung beendet. In der Mannschaftswertung nimmt das Team aus MV mit 329,4 Punkten Rang 15 ein. Hartwig/FW
Emma-Lena Balke (Foto links)
Der Wettkampf „Goldene Schärpe“ in Crawinkel begann für Emma-Lena Balke aus Rederank, die für den RV Reitstall Klein Warin reitet, auf Di Nozza mit einem Top-Dressurergebnis von 8,3. © Jutta Wego
Fritz Michel Horn (Foto rechts)
Im Gelände von Crawinkel gehörte Fritz Michel Horn vom RV Klützer Winkel auf Monte Gino FS mit Wertnote 8,3 zu den Besten 15 Teilnehmern. © Jutta Wego