Hamburg (fn-press). Der Fahrsport trauert um Dr. Jürgen Schwarzl. Nur wenige Tage nach seinem 80. Geburtstag ist der Diplom-Chemiker, Medizinjournalist und Fahrsportfotograf am Samstag, 23. Mai, einem plötzlichen Herztod erlegen. Im oberschlesischen Bielitz geboren, studierte Schwarzl in Merseburg Chemie, promovierte an der Uni Halle/Wittenberg zum Doktor der Naturwissenschaften und erwarb später an der Uni Greifswald noch die Approbation als Apotheker. Nach der Wende 1989 fand er neue berufliche Aufgaben als Laborleiter in der Umwelttechnik, dann als wissenschaftlicher Leiter eines Pharma-Unternehmens in Goslar. Seine Leidenschaft war schon früh das Fotografieren, zunächst fokussiert auf Naturaufnahmen. Durch seine erste Frau, die Turnierrichterin Karin Schwarzl, bekam er Kontakt zum Fahrsport. Erich Oese, der Fahrsport-Guru der DDR, nahm ihn unter seine Fittiche. Schon in dieser Zeit schrieb und fotografierte Dr. Schwarzl für das internationale Schweizer Fachmagazin „Achenbach“. 1990 besuchte er erstmals das große Riesenbecker Fahrturnier, für das er seit mehr als 20 Jahren als offizieller Turnierfotograf tätig war.
1994 übernahm Schwarzl das Amt des Pressesprechers der Fachgruppe Fahren im Deutschen Reiter- und Fahrer-Verband und belieferte auch die FN mit Bild und Text und veröffentlichte Berichte im Fachmagazin „Pferde-Fahren-Sport“. Bei der Fahrsport-Zeitschrift „Pferd & Wagen“ gehörte Schwarzl nicht nur zu den Autoren und Fotografen, sondern auch zum redaktionellen Fachbeirat. Sein Fotoarchiv umfasst mehrere 100.000 Fotos, nahezu aller Deutschen Meisterschaften und Fahrpferde-Bundeschampionate. Nach einigen Jahren als Geschäftsführer der Fachgruppe Fahren wurde Dr. Schwarzl 2014 Stellvertretender Vorsitzender. 2009 erhielt er das Bronzene Wagenrad des DRFV, die traditionsreiche, nur einmal jährlich vergebene Auszeichnung für herausragende Fahrsport-Persönlichkeiten.