Bei der Verleihung der „Sterne des Sports“ durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und die Volksbanken und Raiffeisenbanken in Berlin war auch ein Reitverein unter den Preisträgern. Andrea Harwardt vom Reitverein Integration Ladeburg aus Brandenburg landete in der Publikumswertung auf dem zweiten Platz. Mit denkbar knappem Vorsprung ging Tobias Michelsen als Sieger aus der Online-Abstimmung hervor. Sein Verein Sail United rangierte zudem auf Platz zwei im Bundesfinale, zu dem 17 Vereine aus ganz Deutschland geladen waren. Der „Große Stern des Sports“ in Gold und somit der Bundessieg ging an den Turnverein 1848 aus Erlangen. Über den dritten Platz konnte sich die Turnerschaft 1882 Klein-Krotzenburg aus Hessen freuen.
Andrea Harwardt hat den Reitverein Integration 1999 gegründet. Auslöser für ihr Engagement war die Erinnerung an ihre Kindheit, in der sie gerne mit ihrem geistig und körperlich beeinträchtigten Bruder gemeinsam Freizeitaktivitäten unternommen hätte, aber keine entsprechenden Angebote fand. Schon als junger Mensch fasste sie den Entschluss, mit Pferden arbeiten zu wollen. Und dann so, dass Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam mit Pferden Spaß haben können. „Es ist immer wieder etwas ganz Besonderes, einem Rollstuhl fahrenden Kind in die Augen zu sehen, wenn es begreift, dass das Pferd ihm seine Beine leiht und es auf dem starken Pferderücken die Welt entdecken darf”, sagt Andrea Harwardt. „Unsere Pferde schenken den Menschen vorurteilsfrei Glücksmomente und Heilung.“ In dem Bernauer Reitverein steht das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap bei allen Aktivitäten rund um das Thema Pferdesport im Vordergrund. Bei der Initiative „TAPFER – Therapeutische Arbeit mit dem PFERd” können Menschen aller Altersgruppen neue Bewegungsmöglichkeiten für sich entdecken, die heilende Wirkung des Reitens kennenlernen und gemeinsam Spaß haben. Dabei sind auch immer mehr Kinder mit Fluchterfahrung oder aus sozial schwachen Familien.
Seit 2004 gibt es den Wettbewerb, den der DOSB und die Volksbanken und Raiffeisenbanken gemeinsam ins Leben gerufen haben. Der Bundessieger kann sich über eine Prämie von 10.000 Euro freuen, um auch weiterhin herausragende Projekte und Initiativen finanzieren zu können. Aber auch alle anderen Nominierten und Finalisten werden mit Anerkennung von höchster Stelle und Geldpreisen in ihrer gesellschaftlich relevanten Arbeit unterstützt. Beim diesjährigen Bundesfinale der „Sterne des Sports“ waren neben dem Bundespräsidenten, dem DOSB-Präsidenten Alfons Hörmann und der Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Marija Kolak, mehr als 400 Gäste anwesend. Geprägt wurde die Veranstaltung vor allem durch die Gäste der 17 nominierten Vereinen.