WILDBERG (Begall). Der Reitverein Wildberg im Kreis Mecklenburgische Seenplatte kann auf 50 Jahre erfolgreichen Sport zurückblicken. Mit seinem Turnier Ende Juli wurde das Jubiläum begangen. Einen großen Reiterball gab es diesmal Corona bedingt nicht. Dennoch waren hunderte Besucher aus Wildberg und den umliegenden Dörfern gekommen, um den Dressur- und Springprüfungen beizuwohnen und vor allem die 14 Fahrer anzufeuern, die in einem Samstagabendlichen Showprogramm rasant durch die Hindernisse fuhren. Aber auch die Tierärztin Doreen Rebentisch und Laura Schwindeler begeisterten mit einem Pas de deux.
Das Hauptspringen der Klasse M* gewann Alexander Bredlow mit dem 15-jährigen Mecklenburger Wallach Louis d´Or (v. Liberty Life) nach Stechen. 4,02 Sekunden schneller war der Pasewalker als der ebenfalls fehlerfreie Holzendorfer Rene Hackbarth mit der Brandenburger Stute Corinna. Die anderen fünf Stechteilnehmer hatten jeweils mindestens einen Hindernisabwurf. Die drei Springen der leichten Klasse entschieden Mandy Hüsemann (Bornmühle) mit Carl Hermann nach Stechen, Lysan-Cathris Hinz (Malchow) mit Raja nach Punkten und Ramona Schilloks (Güstrow) mit Cenny nach Stil für sich. Bei den Nachwuchspferden dominierte die Hannoveraner Stute Caprivi sowohl im Parcours der Klasse A wie auch in der Klasse L. Die fünfjährige Tochter von Carridam aus einer Embassy-Mutter wurde von Emma Luise Paul geritten, die aus der Region stammt, im Landgestüt Redefin eine Ausbildung absolviert und von Rolf Günther trainiert wird.
In der Dressur holte sich Ralf Voß drei goldene Schleifen. Mit dem selbstgezogenen achtjährigen DSP-Wallach Q vierzehn (v. Quaterback/ Sonnenball) siegte der Ritzerower überlegen in der Klasse L sowohl auf Trense (L 2 und L 7) wie auch auf Kandare (L 10). Lokalmatadorin Doreen Rebentisch platzierte sich mit Bugatti M zweimal dahinter und Antonia Hammermeyer vom RSC Greifswalder Bodden Neuenkirchen wurde mit Fleure d’Amour einmal Zweite. Den besten Nachwuchs in der Dressurpferdeprüfung präsentierte Hanna Lipka (Altkalen) mit dem sechsjährigen Deutschen Reitpony Couscool (v. Couscous).
Die Pferdesportsektion Wildberg wurde einst unter dem damaligen LPG-Vorsitzenden Wilfried Walter, der heute in einem Heim in Rostock wohnt, und seinem Hauptbuchhalter Fritz Klemmenhagen mit 20 Mitgliedern gegründet. Auf einer alten Hühnerfarm entstand der großräumige Reitplatz mit Richterturm, der heute noch einen gewissen Charme hat. Als Wilfried Walter in eine andere LPG delegiert wurde, waren es Albert Greeck, der Bürgermeister Fritz Steinke und Manfred Danielewski, die die Geschicke des Vereins bestimmten. Anfang der 1990-er Jahre brachte Fritz Wilhelm Diederich viel Bewegung in den Vereinssport. „Mit Leib und Seele war er zudem ein leidenschaftlicher Fahrer“, erinnert sich Richter Rainer Jäschke aus dem benachbarten Pinnow. Die Mitgliederzahl stieg weit über 50. Es folgten noch so manche Höhen und Tiefen im Laufe der Vereinsgeschichte. Seit einigen Jahren führt Raimo Schmidt, der von Kindesbeinen an sich in Wildberg dem Pferdesport verschrieben hat, den 30 Mitglieder zählenden Reitverein. Noch dazu ist er bereits 16 Jahre Vorsitzender des Kreisreiterbundes. Sein Engagement kennt kaum Grenzen, meinen seine Mitstreiter. „Und ich kann mich auf meinen Vorstand verlassen“, sagt der 52-jährige Mitarbeiter der Landesforstbehörde. Zum Jubiläum überreichte die ortsansässige Bäckerei Ohm dem Vereinsvorsitzenden eine große Torte (siehe Foto).