Warendorf (fn-press/ LV MV). Der leichte Rückgang der Mitglieder in den Reit-, Fahr- und Voltigiervereinen in Deutschland bleibt konstant bei etwa 0,6 Prozent. Das geht aus der offiziellen Statistik des Deutschen Olympischen Sportbundes hervor. Im ersten Halbjahr 2020 haben die Landesverbände insgesamt 678.264 Mitglieder in den Vereinen registriert. Im Vorjahr waren es noch 682.380 Mitglieder, das entspricht einem Minus von 4.116 Personen. Zum Vergleich: 2019 lag der Rückgang bei 0,63 Prozent (4.311 Personen).
Damit rangiert der Pferdesport nach wie vor auf Platz acht im Mitgliederranking der dem DOSB angeschlossenen Spitzensportverbände, das nach wie vor vom Fußball angeführt wird. „Natürlich können wir mit der Entwicklung nicht zufrieden sein. Wir stellen zwar fest, dass es uns nicht alleine so geht, aber es gibt aber auch Sportarten mit Zuwächsen, zum Beispiel Fußball, Klettern und Turnen. Am demografischen Wandel alleine kann es also nicht liegen. Das ist sicher zu hinterfragen. Aber jetzt müssen wir erst einmal abwarten, wie sich die Corona-Pandemie auf die Zahlen auswirkt. Ende 2021 wissen wir, wie viele Sportler ihren Vereinen auch in der Krise treu geblieben sind.“, sagt Soenke Lauterbach, FN-Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).
Wie schon 2019 ist die Entwicklung in den einzelnen Verbandsbereichen unterschiedlich. So können vor allem die ostdeutschen Verbände erneut Zuwächse verzeichnen, wohingegen die Zahlen im Norden, Süden und Westen weitgehend stagnieren. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Mitgliederzahlen um 127 Personen (1,36 %) gesunken. Über den größten zahlenmäßigen wie prozentualen Zuwachs erfreut sich der Landesverband Berlin-Brandenburg, der laut DOSB-Statistik in diesem Jahr 530 Mitglieder mehr in seinen Reihen begrüßen konnte. Dies entspricht einem Plus von 3,19 Prozent. Nennenswerte Zuwächse haben aber auch Sachsen-Anhalt (241/2,07 %) und Sachsen (185/1,54 Prozent) aufzuweisen. Das größte zahlenmäßige Minus verbucht hingegen der Landesverband Bayern. Hier gibt es 2.147 Mitglieder weniger (- 2,33 Prozent) als im vergangenen Jahr. „Die Entwicklung deckt sich mit der neuen Ipsos-Studie, nach der Ostdeutschland prozentual den höchsten Anteil, Bayern den niedrigsten Anteil an potenziellen Reitern aufweist, also Personen, die noch nie geritten sind, dies aber gerne tun würden“, sagt Lauterbach.
Auch beim Blick auf die Alters- und Geschlechterverteilung zeichnet sich ein altbekanntes Bild: Die Zahl der Männer in den Vereinen sinkt und die der Frauen im Alter von über 26 Jahren steigt. Insgesamt wurden 962 Frauen mehr gezählt (+ 1,7 %), während der Anteil an Männern um 5.078 (-3,53 %) geschrumpft ist. Damit beträgt im ersten Halbjahr 2020 die Zahl aller weiblichen Mitglieder 539.667, die der Männer bei 138.597.