Schwerin (LSB MV). Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht der Landessportbund (LSB) die Beschlüsse des Landtages zum Haushalt des Sports. Gute Nachrichten für den Sport sind zusätzliche Mittel für Investitionen, das heißt konkret für die neue Radsporthalle in Schwerin und die bereits im Bau befindliche neue Sport- und Bildungseinrichtung des LSB in Warnemünde. Außerdem beschloss der Landtag, die gesamte Sportförderung auf dem Niveau der Jahre 2020/2021 zu belassen und ursprüngliche Kürzungen nicht vorzunehmen. Das sichert z. B. den Sportvereinen die Förderung von Großsportgeräten sowie die Trainerfinanzierung im Leistungssport. Leider wurde trotz vehementer Bemühungen des LSB einer stetigen Dynamisierung der Sportfördermittel für hauptamtliche Trainer und Vereinsportlehrer etc. in den Vereinen und Verbänden nicht zugestimmt. In anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Jugendarbeit und Wohlfahrtsverbänden ist das seit Jahren schon der Fall, nur nicht im Sport.
Einen herben Rückschlag erfährt das Programm „Schule-Verein“. In dieser seit 20 Jahren so erfolgreichen Kooperation, in der jährlich bis zu 10.000 Kinder und Jugendliche ein zusätzliches Bewegungsangebot durch Sportvereine erhalten, ist die Finanzierung nicht mehr gesichert. Für das laufende Jahr kann der LSB noch auf Restmittel zurückgreifen. In dem vom Landtag beschlossenen Landeshaushalt findet das Programm keine Berücksichtigung mehr. Kein gutes Zeichen für den LSB, insbesondere in dieser Zeit, in der Bewegungsdefizite bei Kindern unübersehbar sind und dem geplanten Bewegungsgipfel zuwiderläuft. „Hier besteht kurzfristig Handlungsbedarf, um das Programm im Jahr 2023 fortführen zu können“, so LSB Geschäftsführer Torsten Haverland. „Die Novellierung des Sportfördergesetzes für das Jahr 2023 steht bevor und die Haushaltsverhandlungen für die Jahre 2024/2025 beginnen noch in diesem Jahr. Hier muss unbedingt nachgelegt werden. Sollte die Sportförderung auf dem derzeitigen Niveau bleiben, kann der organisierte Sport die notwendigen gesellschaftspolitischen Herausforderungen nicht mehr bewältigen. Es geht hier nicht nur um Leistungssport, sondern in hohem Maße um Breiten-, Gesundheits- und Seniorensport – um eine gesamtgesellschaftliche und ressortübergreifende Aufgabe und Wirkung“, konstatiert LSB Präsident Andreas Bluhm besorgt.